Für ein neues Darmstadt – nach der Krise
Bei aller Kritik an den Entwürfen überstaatlicher Akteure für eine neue Wirtschaftsordnung: Es stimmt, dass ein „Reset“ oder „Neustart“ oder ein „besserer Wiederaufbau“ (build back better) absolut vonnöten wäre. Ich meine aber, dass es sehr darauf ankommt, wie dieser Aufbau geleistet wird, wer ihn leistet, und mit welchen Absichten. Schauen wir uns die Akteure an, die einen Reset oder Neustart vorschlagen, kommen mir herbe Zweifel, ob diese Akteure wirklich das Gemeinwohl im Sinn haben oder einfach ihre Vorstellung von Wirtschaftsordnung in Stellung bringen wollen. (Es könnte ja sein, dass in ihrer Lesart von „nachhaltigem Wirtschaften“ die Betonung klar auf der Wirtschaft liegt und nicht so sehr auf der Nachhaltigkeit …) Warum gehen jetzt nicht alle gesellschaftlichen Gruppen gemeinsam das Wagnis ein, eine neue Gesellschaft zu entwerfen – jeder für seinen Bereich – mit konkreten Vorschlägen zu ihrer Umsetzung? Für die Musik fühle ich mich an das Darmstadt der Nachkriegsjahre erinnert. [...]